Antrag Junge Menschen stärken: Sofortprogramm für Kinder und Jugendliche in der Neckarstadt-West

Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 16. März

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, dem Gemeinderat zeitnah ein Sofortprogramm vorzulegen. Dieses soll sicher stellen, dass alle Familien/Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren in der Neckarstadt-West zu Hause aufgesucht und möglichst muttersprachlich beraten werden, um dort wo notwendig individuelle Hilfen/Unterstützungen für Kinder und Jugendliche anzubieten. Damit soll den zunehmenden Bildungsdefiziten von ohnehin benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch die zeitweise Schließung der Schulen aufgrund der Corona-Epidemie entgegengewirkt werden.


Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen im Stadtteil und dem Campus-Projekt unabdingbar.


Darüber hinaus ist eine verbindliche Kooperation mit Akteuren im Stadtteil, wie z.B. Jobcenter, Quartiermanagement, LOS-Projekt, Gesundheits- und Jugendamt, freie Träger etc. zu vereinbaren.
Wenn notwendig, sind auch zusätzliche Leistungen im Rahmen des Mannheimer Unterstützungssystems Schule (MAUS) zur Verfügung zu stellen.


Um dieses Sofortprogramm konzeptionell zu erarbeiten, zu koordinieren und umzusetzen, sind personelle Ressourcen von der Verwaltung sowie weitere finanzielle Mittel zur Finanzierung von passgenauen Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen.

Begründung:

Ein erheblicher Teil der ca. 2000 Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Neckarstadt-West gehörte schon vor der Corona-Epidemie zum Kreis der besonders Benachteiligten in unserem Bildungssystem. Dazu gibt es umfangreiches Datenmaterial im Sozialatlas und dem Bildungsbericht unserer Stadt.


Die Situation hat sich aufgrund der langen Schulschließungen bzw. eingeschränkten Angebote während der Epidemie weiter dramatisch verschärft.


Nach Aussagen von Bildungsverantwortlichen vor Ort, können höchstens zwei Drittel der Schüler/innen während der Epidemie überhaupt erreicht werden.


Ein erheblicher Teil der Kinder und Jugendlichen erhält vom Elternhaus aufgrund eigener Bildungsdefizite, der prekären Wohnsituation und der finanziellen Lage nur unzureichende Unterstützung.
Dies führt u.a. auch dazu, dass die deutschen Sprachkenntnisse und die Lernbereitschaft abnehmen, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Bildungsstand.


Um hier kompensatorisch wirken zu können sind außerordentliche Anstrengungen notwendig. Deshalb fordert die SPD-Gemeinderatsfraktion ein Sofortprogramm.

Dokument

Status

Erledigt durch Stellungnahme der Verwaltung

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