Antrag: Junge Menschen stärken: Erinnerungskultur praktizieren

Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 08. Februar 2022

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein pädagogisches Konzept zu erarbeiten, das jugendgemäße Fahrten nach Auschwitz sowie die Vor- und die Nachbereitung dieser Fahrten umfasst.

Die Verwaltung wird beauftragt, Jugendlichen diese Fahrten jährlich anzubieten und die Kosten für die Durchführung einschl. Fahrt und Unterkunft zu übernehmen.

Begründung:

Es gehört zu einer praktizierten Erinnerungskultur, das Thema Nationalsozialismus und Holocaust auf unterschiedlichen Ebenen zu vermitteln. Eine Fahrt nach Auschwitz verschafft in diesem Zusammenhang sicher den unmittelbarsten Eindruck von der Dimension des Zivilisationsbruchs, den der Holocaust bedeutet. Vor dem Hintergrund zunehmenden Rechtsextremismus ist diese Form der Erinnerungsarbeit ein wesentlicher Beitrag zur Prävention. Es soll ein Angebot für alle Mannheimer Schüler*innen ab einer bestimmten Klassenstufe sein. Angesichts der Tatsache, dass Jugendliche das Thema kaum noch durch Überlebende und Zeitzeugen vermittelt bekommen, kommt einer Auschwitzfahrt ein besonders hoher Stellenwert zu.

Die pädagogische Konzeption dieses Projekts sollte u.a. mit Stadtjugendring und Schulen und unter Einbeziehung des Marchivums erarbeitet werden. Auch die Beteiligung von Jugendpsycholog*innen ist sicher angeraten.

Ort der Vor- und Nachbereitung sollte das House of Memories (ehem. Zeitstromhaus) sein, und die Semantik dieses Ortes (von Franklin aus ist Mannheim redemokratisiert worden) sollte in das zu erarbeitende Konzept einbezogen werden. Da die jährlichen Einladungen der Stadt an ehemalige jüdische Mannheimerinnen und Mannheimer nicht mehr stattfinden können, sollte geprüft werden, ob das Projekt aus diesen frei gewordenen Mitteln finanziert werden kann.

Dokument

Status

Teile deine Gedanken