Zusammenhalten: Ehrung von Annette Langendorf
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 14. Dezember 2021
Der Gemeinderat möge beschließen:
Um die Lebensleistung von Anette Langendorf zu ehren, beschließt der Gemeinde
rat den geplanten Parkstreifen auf dem Turleygelände, der neben den Grundstü
cken des Solidarischen Wohnkollektivs, dem Projekt Umbau und der Johannes Dia
konie geplant ist, nach Anette Langendorf zu benennen.
Begründung:
Annette Langendorf war zusammen mit Jakob Baumann maßgeblich für den Aufbau
der VVN Mannheim verantwortlich. Nach Jakob Baumann ist schon eine Straße in
Mannheim Schönau benannt. Aus ordnungspolitischen Gründen ist es leider nicht
möglich eine Straße nach Anette Langendorf zu benennen, da es in Mannheim
schon eine Rudolf-Langendorf-Straße gibt, benannt nach dem Ehemann von Anette
Langendorf, der als Mitglied der Widerstandsgruppe um Georg Lechleiter am
15.09.1942 in Stuttgart hingerichtet wurde. Sie wurde ebenfalls verhaftet und im KZ
Ravensbrück interniert.
Ab 1921 war sie im kommunalen Bereich aktiv, zunächst in der Gemeinde Fried
richsfeld und ab 1930 nach der Eingemeindung als Stadtverordnete in Mannheim.
Von 1929 bis 1933 gehörte sie mit Georg Lechleiter dem Badischen Landtag an.
Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete sie am politischen Neubeginn mit.
Anette Langendorf gehörte 1946 der vorläufigen Volksvertretung und der Verfas
sungsgebenden Landesversammlung für Württemberg-Baden an. Ab 1. Oktober
1947 war sie als Nachrückerin von Jakob Ritter, der sein Mandat niedergelegt hatte,
Abgeordnete des Landtages von Württemberg-Baden. 1945 bis 1956 war sie Mit
glied des KPD Landesvorstandes. Im Gemeinderat von Mannheim war sie ab 1947
Mitglied und einige Jahre Fraktionsvorsitzende der KPD-Fraktion. Nach dem KPD
Verbot 1956 gehörte sie als Parteilose noch bis 1959 dem Gemeinderat an.