Anfrage Soziales Miteinander: Frühe Hilfen im Alter

Anfrage zur Sitzung des Gemeinderates am 14. Dezember 2021

Die Verwaltung wird gebeten, nachfolgende Anfrage alsbald zu beantworten:


 -inwieweit sind aufsuchende Angebote in den bisherigen Hilfe- und Unterstützungsangeboten für ältere Menschen enthalten?
– wer bietet diese Angebote an?
– ist an einen Ausbau dieser Angebote im Rahmen des “Leuchtturmprojekts ‘Mannheimer Modell’ auf der Vogelstang” (Sozialatlas S. 154) gedacht?
– wenn ja, durch welche Anbieter?
 
Die Verwaltung prüft im Rahmen des Modellprojekts „Vogelstang“ die Einrichtung eines aufsuchendes Dienstes zur Information von älteren Menschen ab 75 Jahre („Frühe Hilfe im Alter“). Ziel wäre es, diese Zielgruppe über die Möglichkeiten von gesetzlichen Leistungen im Bereich der Grundsicherung im Alter, des Wohngelds und Pflege zu informieren. Weiter sollen die zahlreichen präventiven Angeboten kommunaler und freier Träger im Sozialraum vermittelt werden.

Begründung:

Die Diskussion im Ausschuss Wirtschaft, Arbeit und Soziales zum Sozialatlas 2021 der Stadt Mannheim hat auf ein deutliches Informationsdefizit bei älteren Mannheimer Bürgerinnen und Bürgern hingewiesen. Danach werden zahlreiche Möglichkeiten gesetzlicher Unterstützung (insbesondere Bundesmittel) nicht ergriffen, oft da diese nicht bekannt sind. Folge: 60 Prozent der Anspruchsberechtigten für Leistungen der Grundsicherung im Alter nehmen diese nicht wahr. Ein ähnliches Informationsdefizit gibt es auch mit Blick auf örtliche Präventionsmöglichkeiten.

Weiter hat die 1. Mannheimer Pflegekonferenz viele Beispiele für die Entwicklung quartiernaher Versorgungsstrukturen dargelegt und angesichts der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie für ein Umdenken in der Versorgung älterer

Menschen geworben. Ziel sollte es danach sein, älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, solange wie möglich zuhause zu wohnen.

Beispiele aus anderen Ländern und Bundesländern zeigen, dass eine frühzeitige Information älterer Menschen einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Altersarmut und zur Versorgungssicherheit bietet. In Dänemark erhalten alle Senioren kostenfreie Hausbesuche und werden über ihre Rechte und kommunalen Angebote informiert. In Rheinland-Pfalz vermittelt die GemeindeschwesterPLUS bei Pflegefragestellungen an den zuständigen Pflegestützpunkt. Im Blick auf diese Beispiele sollten die vorhandenen Angebote in Mannheim geprüft und in Kooperation mit den derzeitigen Anbietern ausgebaut werden.

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