Zusammenhalten: Bessere Hebammen-Versorgung in Mannheim

Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 13. Dezember 2022

Der Gemeinderat möge beschließen:

Die Verwaltung prüft die Auflage eines Maßnahmenplans zur Versorgungssicherheit von Hebammen ab 2024 mit folgenden möglichen Elementen:

Die Verwaltung stellt leicht auffindbare Informationen zu Hebammen (Unterseite auf mannheim.de mit Kontaktinformationen und beratenden Stellen) auf der Website der Stadt Mannheim für werdende Eltern bereit. Diese werden fortlaufend aktualisiert.

Die Verwaltung führt kostenlose Kurz-Parkausweise für Hebammen ein, ähnlich wie bei Ärztinnen und Ärzten.

Die Geburtenzahlen in Mannheim werden durch ein Monitoring z.B. durch das Gesundheitsamt auch mit Blick auf den zu erwartenden Bedarf an Hebammen beobachtet und jährlich abgeglichen mit der Anzahl der aktiven Hebammen in Hinblick auf die Versorgungssicherheit.

Es wird eine zentrale Anlaufstelle für werdende Eltern eingerichtet, die keine Hebamme gefunden haben. Ein Beispiel für eine solche zentrale Stelle ist die „Hebammenvermittlung Würzburg“.

Die Stadt Mannheim prüft die Auflage eines Fonds aus dem ein finanzieller Zuschuss für Mannheimer Hebammen gezahlt wird, wenn diese Wochenbettbetreuung von Mannheimerinnen aus sozial schwachen Bereichen übernehmen, um die fachgerechte Versorgung dieser Familien sicherzustellen.

Die Verwaltung stellt dar, wie sie den potentiellen Nutzen eines von Land oder Kommune geförderten Hebammenzentrums beurteilt, welches ähnlich wie Ärztehäuser oder Geburtshäuser mit angestellten Hebammen unter guten Arbeitsbedingungen, leistungsgerechter Bezahlung und professioneller Verwaltung ausgestattet ist und so mehr Kapazitäten für die eigentliche Hebammentätigkeit bietet. Dabei berücksichtigt sie insbes. die Defizite in den Sozialräumen 4 und vor allem 5.

Begründung:

Eine gute Hebammenversorgung gehört zur Grundversorgung im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung einer Stadt. Darüber hinaus hat das Thema Frauengesundheit einen hohen Stellenwert in unserer Stadtgesellschaft. Dies muss auch Berücksichtigung finden z. B. im Rahmen möglicher Überlegungen zu Gender-Budgeting.

Aktuell droht, dass die Hebammenversorgung aufgrund von Fachkräftemangel und schwierigen Arbeitsbedingungen in dem Beruf langfristig dramatisch schlechter werden wird. Bereits jetzt herrscht eine akute Mangellage (insbes. in Sozialraum 4 und 5), wie Gespräche mit Hebammen, Familien und Verbänden belegen. Belastbare Zahlen, um dem Ganzen gegenzusteuern, liegen allerdings nicht vor. Viele werdende Mütter bleiben jetzt schon unversorgt und die wenigen aktiven Hebammen können die Nachfrage kaum bewältigen. Mannheim sollte sich mit Blick auf die Zukunft hier besser aufstellen und sich als attraktiven Hebammen-Arbeitsort positionieren. Die genannten Maßnahmen können hierzu maßgeblich beitragen.

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