Zusammenhalten: Vereine und Ehrenamt besser unterstützen
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 14. März 2023
Der Gemeinderat möge beschließen:
Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, ein Konzept zu erstellen mit dem Ziel, Vereine und Ehrenamt in Mannheim besser zu unterstützen. Dabei werden folgende Punkte beachtet:
1. Die Stadt installiert Lotsen mit dem Ziel, bei Genehmigungsverfahren für Vereins-, Straßen- und Stadtteilfeste nur noch eine*n Ansprechpartner*in innerhalb der Verwaltung für die notwendigen Genehmigungen zu haben. Die Lotsen klären alle notwendigen Aufgaben verwaltungsintern und dienen als zentrale Ansprechstelle für den Verein.
2. Genehmigungen für wiederkehrende Veranstaltungen werden kurzfristig und ohne bürokratischen Mehraufwand erteilt.
3. Die Stadtverwaltung wird sich intern über notwendige Auflagen verständigen und diese transparent mit den Dachverbänden der Vereine besprechen und vereinbaren. Dabei ist darauf zu achten, dass diese Auflagen für die Vereine zumutbar und nachvollziehbar sind.
4. Für Veranstaltungen von gemeinnützigen Vereinen und Organisationen, deren Zweck es ist, Geld zu sammeln, um damit karitative Zwecke zu erfüllen, werden alle anfallenden Gebühren erlassen.
5. Sollte dies nicht möglich sein, wird die Verwaltung einen Vorschlag für einen Fonds unterbreiten, der auskömmlich ausgestattet ist und die Gebühren abdeckt. Dieser Fonds wird vom Gemeinderat beschlossen.
6. Außerdem prüft die Verwaltung, ob die Fastnachtsvereine, die einen Straßenumzug organisieren, gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen Dachverband gründen, der alle Umzüge zentral absichert und betreut. So können Kosten z. B. durch eine gemeinsame Versicherung gespart und eine Struktur geschaffen werden, die hauptamtlich unterstützt und damit die ehrenamtlichen Vorstände entlastet.
Begründung:
Vereine und ehrenamtlich Aktive sind eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft. Sie übernehmen oftmals Aufgaben, die ansonsten nicht zu bewältigen wären. Sie sorgen für Zusammenhalt und Teilhabe. Gerade nach der Corona-Pandemie und unter dem Eindruck der steigenden Kosten sehen sich viele Vereine vor besondere Herausforderungen gestellt. Zusätzlich sorgen Auflagen und hohe Anforderungen dafür, dass Ehrenamtliche gar nicht mehr in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen. Hinzu kommt die große Aufgabenerfüllung, die wir als Stadtverwaltung den Vereinen bei der Organisation von Festen auferlegen. Es schadet uns, wenn der Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis rund 2.000 Euro aufwenden muss, um Kleidung und andere Gegenstände, die beim Pfennigbasar nicht verkauft werden können, von der Abfallwirtschaft entsorgen zu lassen. Dieses Geld wäre für gemeinnützige Zwecke effektiver eingesetzt. Wir verlieren Fastnachtsumzüge als Brauchtum, wenn wir die Vorstände mit der Verantwortung alleine lassen und diese als Ergebnis nicht mehr durchgeführt werden. Darauf brauchen wir schnell Antworten als Wertschätzung gegenüber denen, die sich engagieren und für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einsetzen.