Antrag: Aktionsfonds für Urbane Interventionen in „Angsträumen“
Antrag
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Verwaltung stellt für einen Fonds, der sich an Initiativen, Anwohner und Vereine richtet, die den öffentlichen Raum mitgestalten wollen, in den Jahren 2019 und 2020 jeweils 50.000 Euro in den Haushalt ein.
Begründung:
Immer mehr Menschen in Städten möchten ihr Lebensumfeld und den öffentlichen Raum aktiv mitgestalten. Dieser Trend bietet enormes Potential, vernachlässigte Orte in der Stadt, die oft als
Angsträume wahrgenommen werden, zu aktivieren und gemeinschaftlich zu nutzen.
Damit kann Problemlagen im öffentlichen Raum (fehlende soziale Kontrolle, unzulängliche Beleuchtungssituationen) entgegengetreten werden. Beispielhaft für solche Aktionen ist das im Juli
2017 im Bereich der Haltestelle Rheinstraße (Hanielpark) durchgeführte Minifestival „Haltestelle Fortschritt“.
Hier wurde gezeigt, wie urbane Un-Orte neu programmiert und positiv wahrgenommen werden können. Bei Vorhaben dieser Art spielen neue Akteurskonstellationen zwischen Verwaltung,
Bürgerschaft und Fachleuten eine entscheidende Rolle.
Idee ist: Initiativen, Anwohner und Vereine, die einen öffentlichen Platz mit einer Aktion / Vorhaben aufwerten wollen, können sich für eine Förderung und Unterstützung für das Vorhaben bewerben.
Abhängig von Größe, Art und Umfang des Vorhabens können sie mit Beträgen von 500 € bis 10.000 € unterstützt werden. Durch das Stärken bürgerschaftlicher Handlungsoptionen unterstützt der
Aktionsfonds die Bespielung von ehemaligen Angsträumen durch bürgerschaftliches Engagement.
Das stärkt die Identifikation mit dem Quartier und fördert ein friedliches Miteinander in der Stadtgesellschaft, was ebenfalls die subjektive Sicherheit im Stadtteil erhöht.
Der Aktionsfond soll in einer Pilotphase zunächst zwei bis drei Orte in unterschiedlichen Stadtteilen (Innenstadt/ Jungbusch, Neckarstadt-West, Rheinau) in den Blick nehmen. In dieser Phase werden
Erfahrungen und Wissen gesammelt, die eine Ausweitung des Fonds auf weitere Orte und Stadtteile ermöglichen.
Die Projektauswahl trifft ein Gremium bestehend aus lokalen Vertretern, der Kulturellen Stadtentwicklung Mannheim, Vertreter der Baukultur privatwirtschaftlichen Akteuren und Fachleuten.