Antrag Zukunft schaffen: Lange Rötterstraße als Stadtteilzentrum aufwerten
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 26. Oktober
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Lange Rötterstraße als Stadtteilzentrum wird aufgewertet. Dies geschieht durch:
1) bauliche Veränderungen an der gesamten „Langen Rötterstraße“ zu einem sog. „Shared Space“, welche zum Ziel haben, die Verkehrsflächen allen Verkehrsteilnehmer*innen (MiV, Fahrradfahrer*innen, Fußgänger*innen, Teilnehmer*innen neuer Verkehrsformen) gleichberechtigt zur Verfügung zu stellen. Der Charakter einer Durchgangsstraße sollte augenscheinlich vermieden werden, ohne diesen einzuschränken.
Die dadurch freiwerdende Verkehrsfläche wird der Verbesserung der Aufenthaltsqualität und dem sozialen Miteinander zur Verfügung gestellt. Diese Angebote sollen bspw. aus der Gastronomie und kulturellen Einrichtungen kommen, aber auch nicht kommerzielle Angebote beinhalten, um mehr Treffpunkte und Begegnungsorte innerhalb des Quartiers zu schaffen. Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich zur Reinigung und Müllentsorgung auf und im näheren Umkreis der überlassenen Flächen. Besonders dem Platz an der Uhlandschule soll hier besondere Aufmerksamkeit zukommen. Er soll umgestaltet und zum zentralen Aufenthaltsort der Neckarstadt-Ost mit Grünflächen umgestaltet werden.
2) Es werden zentrale Anlieferzonen geschaffen, welche farblich markiert werden. Diese sind ausschließlich für den Anlieferverkehr der umliegenden Geschäfte in der Langen Rötterstraße zu nutzen.
3) Es werden Stellplätze für neue Mobilitätsformen wie Elektroroller und Pedelecs, aber auch Fahrräder vorgehalten, welche ebenfalls farblich ausgewiesen werden.
4) Die Punkte 2 und 3 werden engmaschig durch das Ordnungsamt kontrolliert und Verstöße rigoros geahndet.
5) Die Ergebnisse des Migrants4Cities-Labs sind in den Planungen zu berücksichtigen und einzubinden.
Begründung:
Die Lange Rötterstraße ist das Zentrum und das Herz der Neckarstadt-Ost. Schon jetzt ist sie Treffpunkt, Standort von Innen- und Aussengastronomie, Standort von Dienstleistungsbetrieben, Einkaufsstraße, Sitz von kulturellen Einrichtungen. Und sie ist Verkehrsstraße für Durchgangs-, Such- und Anliegerverkehr von PKW‘s, Lieferverkehr mit LKW’s, Verkehrsweg für Fahrräder und Fußgänger.
Hierbei dominiert der PKW- und LKW-Verkehr allerdings die Straße. Dies verhindert die Entfaltung einer Aufenthaltsqualität, die von wesentlich mehr Nutzungsmöglichkeiten für die Bürger*innen geprägt wäre und die die Anwohner der Langen Rötterstraße auch einfordern. Durch die Schaffung eines „Shared Space“ wird genau das erreicht, da so die Benutzung des Langen Rötterstraße als Durchgangsstraße unattraktiv wird. Eine Sperrung mittig der Langen Rötterstraße lehnen wir mit Blick auf die wahrscheinliche Verkehrsverlagerung in die angrenzenden Seitenstraßen ab. Eine solche Verschiebung der Problemlage ist weder zielführend noch sinnvoll.
Die Maßnahmen aus dem Antrag würden weiterhin die Lebensqualität in der Langen Rötterstraße stark erhöhen. Durch eine gesellschaftliche Entwicklung, in der sich Menschen mehr im Stadtteil aufhalten, kommt der Förderung sozialer Netzwerke in den Stadtteilen eine immer größere Bedeutung zu. Die Quartiere im Allgemeinen und der öffentliche Raum im Speziellen, müssen weitere nachbarschaftsfördernde Funktionen übernehmen, um bspw. Vereinsamung zu vermeiden, als urbaner Lebensraum attraktiver zu werden, um so den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu verbessern. Gleichzeitig schränken diese Maßnahmen aber nicht die Erreichbarkeit und Belieferung der Wirtschaftsbetriebe ein. Diese würden ebenfalls von der Belebung der Straße profitieren.
Dokument
Status
In Ausschuss verwiesen