Antrag: Digitalisierung im Quadrat

Antrag

Der Gemeinderat möge beschließen:

1.) Zur befristeten Anschubfinanzierung zur Implementierung des Projekts „digitale Metropole“ werden Sachmittel in Höhe von 225.000 Euro bereitgestellt.

2.) Aus dem internen Stellenpool der Stadtverwaltung werden zwei weitere Stellen im Fachbereich Sicherheit und Ordnung eingerichtet, um z.B. die Genehmigungsverfahren bei der Außengastronomie zu beschleunigen.

3.) Die Stadtverwaltung richtet einen Fonds für kreative Kleinstbetriebe zur digitalen Umstellung ein.

Begründung:

Infrastruktur ist mehr als Beton und Stahl. Die Positionierung Mannheims als digitale, innovative Metropole setzt voraus, dass zum einen möglichst viele Akteure von Verwaltung, Konzern und Stadtgesellschaft auf dem Weg der digitalen Transformation aktiv eingebunden und mit adäquatem, praxisorientiertem Wissen zum Thema Digitalisierung ausgestattet werden. Die digitale Transformation soll von der Stadtgesellschaft (Bürgerinnen und Bürger, Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung, Unternehmen und den Akteuren des kommunalen Konzerns) als positive Herausforderung mit vielfältigen Chancen angenommen und verstanden werden.

Der Branchenverband bitkom platziert Mannheim bei seiner letzten Evaluation auf Platz eins für eine führende Rolle bei Verwaltungsleistungen, die den Bürgern digital angeboten werden. Das Ergebnis aus dem Digitalranking nehmen wir als Ansporn weiter zu machen, damit Mannheim auch in der Gesamtbewertung den ersten Platz einnimmt. Im Bereich Energie und Umwelt (Platz 27) und Mobilität (Platz 46) rangiert Mannheim im hinteren Mittelfeld. Um in Mannheim innovative, digitale Angebote für die Stadtgesellschaft anzubieten, bedarf es einer Fortentwicklung und der besseren Kommunikation bereits bestehender, digitaler Nutzungsangebote.

Gleichzeitig bleiben interne Verwaltungsabläufe und Genehmigungsprozesse hinter dem möglichen Digitalisierungspotential zurück und bestehen Herausforderungen bei digitalen Arbeitsfähigkeiten, wenn zunehmend Standardprozesse durch digitale Prozeduren ersetzt werden. Insofern ist Mannheim vom Zielbild einer digitalen, modernen Stadtverwaltung noch ein Stück entfernt und bedarf einer beschleunigten Herangehensweise, um dem strategischen Ziel einer innovativen, digitalen Metropole näher zu kommen. Gerade für die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren bei der Stadt sind digitale Prozesse von großer Bedeutung und benötigen personelle Kapazitäten. Das erhöht die Qualität des Service bei der Verwaltung und führt zur höheren Zufriedenheit bei den Bürgerinnen und Bürgern.

Außerdem bedarf es einer Weiterentwicklung digitaler Anwendungen, um den individuellen wie kommunalen Beitrag zu Klimaschutz (bspw. CO2-footprint, Gewinnung nachhaltiger Energien etc.) erfahrbar und nutzbar zu machen. Unter dem Titel „dig itMA²“ soll deshalb ein zentral besuchbarer DigitalRaum, zunächst für die Dauer eines Jahres ausgestaltet werden, der es allen Besucherinnen und Besucher ermöglicht, digitale Potenziale und Möglichkeiten der Digitalisierung in der Stadt spielerisch (via gamification) und nutzerorientiert (UX) zu erfassen.

Ebenso ist ein Angebot an die Führungskräfte des Konzerns Mannheim notwendig in Form eines zeitlich befristeten Anschubprojekts „transformation center“. Hier sollen Führungskräfte die Potentiale und Möglichkeiten der Digitalisierung ihrer Arbeitsumfelder erfassen und ggf. Verbesserungsmöglichkeiten bestehender digitaler Angebote und Leistungen erschließen, um die Erreichung des strategischen Ziels zu beschleunigen. Um erwünschte Kooperation und Innovationen zu ermöglichen, soll das Angebot ebenso an KMU, Start-ups und weiteren Interessierte gerichtet und mittelfristig mit diesen sowohl weiter inhaltlich entwickelt als auch kofinanziert getragen werden.

Die jetzt schon sehr raren kreativen Kleinstbetriebe werden mit großen Hürden bei der Umstellung ihrer Betriebe auf digitale Möglichkeiten konfrontiert. Diese können für die meisten eine existenzielle Bedrohung sein. Daher soll das transformation center bei der digitalen Umstellung unterstützen und einen Teil zum Erhalt der inhabergeführten Kleinstbetriebe beitragen.

Dokument

A762_2019_Reg_Nr_151_2_A762_2019_Soziales_Miteinander_Digitalisierung_im_Quadrat_SPDHerunterladen

Ergebnis

Erledigt durch andere Beschlüsse.

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